Isabel Philipp will alles richtig machen. Wie sie sind viele Unternehmer bei ihrer ersten Gründung vorsichtig und unsicher. Sie prüfen jedes Detail, wiegen Vor- und Nachteile ab, gehen jede Eventualität bis zur Erschöpfung durch. Aber manchmal, da sollte man einfach nur tun. Der Anspruch, alles richtig zu machen, entpuppt sich ohnehin als Illusion.
Isabel Philipp hat sich im Frühjahr mit ihrem Projekt „Finally You – werk.statt.möbel“, einer Werkstatt, in der Kunden gemeinsam mit der Tischlerin Möbel anfertigen, bei der KURIER-Gründungspartner-Aktion beworben. Nach dem Sommer treffen wir sie bei BF Consulting, der Kanzlei von Wirtschaftsprüfer und Gründungspartner Franz Schweiger wieder.
Die ehemalige Marketerin Philipp war in den vergangenen Wochen fleißig, wie sie erzählt: Das Logo steht, die Webseite geht in zwei Wochen online, zeitgleich mit der Facebook-Seite. Sie soll in naher Zukunft Stühle für eine Familie anfertigen – alle Familienmitglieder werden ihre Sessel eigenhändig gestalten. Zudem entwirft sie Notenständer für eine Band. Und sie will jetzt auch Firmenkunden gewinnen: Chefs und Mitarbeiter können gemeinsam einen Einrichtungsgegenstand bauen – auf hölzerner Teamfinding-Mission quasi.
Gründungspartner Franz Schweiger, Notar Rupert Brix von „Bieber, Brix und Partner“ und Florian Kranebitter von „Fellner Wratzfeld Partners“ sind mit Philipps Engagement zufrieden. Aber bis Finally You wirklich durchstarten kann, gibt es noch einiges zu klären: Philipp will keinen Bank-Kredit aufnehmen und denkt stattdessen über Crowdfunding nach, will bei conda.at und 1000×1000.at Geld sammeln. Zudem wird diskutiert, ob Finally You im Jahr 2014 einen Umsatz von 30.000 Euro netto erwirtschaften wird (Kleinunternehmerregelung). Damit wäre Philipp umsatzsteuerpflichtig, müsste 20 Prozent Umsatzsteuer an das Finanzamt abführen – das sollte im Voraus geplant sein. „30.000 schaffen Sie locker“, wird sie von Franz Schweiger ermutigt. „Klar schaffst du das. Du musst daran glauben, sonst wird es zur Selffulfilling Prophecy“, sagt Marko Ertl, einer der Gründer von Wrapstars. Auch die Foodrevolutionists Marko Ertl und Matthias Kroisz werden von den Gründungspartnern ein Jahr lang begleitet. Sie sind bereits einen Schritt weiter als Philipp: Nachdem der Truck erfolgreich zur AustrianWrapMachine umgebaut wurde, die Rezepturen optimiert und Stellplätze genehmigt sind, werden sie voraussichtlich ab 7. Oktober in Wien ihre gesunden Wraps verkaufen – Ausschau halten.