Geld gegen Goodie

Originalartikel vom Kurier erschienen am 10.2.2014

Vor einem Jahr hatte Isabel Philipp eine Idee und wenig später einen Business-Plan:  Die Tischlerin wollte eine Werkstatt gründen, wo jedermann  gemeinsam mit  ihr an  den neuen Möbelstücken arbeiten, sie personalisieren kann. Der Name ihrer Unternehmung: finally you.

Mit dieser Idee konnte Isabel Philipp  überzeugen – sie wurde als   eines von drei Start-ups in die KURIER-Gründungspartner-Aktion aufgenommen. Gemeinsam mit  Wirtschaftsprüfer  Franz Schweiger von  BF Consulting, Rechtsanwalt Florian Kranebitter von    Fellner Wratzfeld & Partner Rechtsanwälte  und Notar Rupert Brix von Bieber  Brix und Partner wurde sie  in den vergangenen Monaten unterstützt. Mit Erfolg: Anfang 2014 hat Isabel Philipp  ihr Unternehmen finally you nun offiziell  gegründet.   Gewerkt wird inzwischen in   der   Werkstatt für Holz und Design im Wiener WUK.
Doch noch ist nicht alles komplett: Um Handmaschinen, Material und Werbemaßnahmen zu finanzieren,  startet  Isabel Philip mit finally you ab Ende Februar auf der Crowinvesting-Plattform  1000×1000.at.

Investment

„Die Banken sind bei der Finanzierung von jungen Unternehmen zurückhaltend geworden. Crowdfunding ist eine gute Alternative“, sagt  Isabel Philipp. Da sie Einzelunternehmerin ist, hat sie sich für  das sogenannte Reward-based Crowdfunding entschieden. Die Gönner erhalten als  Gegenleistung  eine Anerkennung – in Philipps Fall für 50 Euro ein Schlüsselboard aus Vollholz, für 700 Euro  kann man mit vier Freunden gemeinsam mit der Tischlerin  in der Werkstatt  basteln.   Im Gegensatz zu  Equity-based Crowdfunding  fließt  bei dieser Variante kein  Geld zurück  an den Geldgeber.    8500 Euro sollen zusammenkommen. Ist es weniger, bekommen – wie üblich – alle Investoren ihr Geld zurück. Isabell Philipp jedoch  ist zuversichtlich.   Ihr Vertrauen hat sie  von der 1000×1000-Community, denn Crowdfunding-Kandidaten werden, bevor  die tatsächliche Investment-Phase beginnt, im digitalen Plenum zur Diskussion gestellt – das  Feedback war gut.    „Zu Beginn hatte ich das  Gefühl, als ob ich um Geld betteln würde. Doch  ich  habe gemerkt, dass es nur eine Befindlichkeit von mir ist, die nicht zutrifft: Wir leben zum Glück in einer Zeit, in der die Menschen  gerne in gute Ideen investieren“, sagt Isabel Philipp.